Am Wochenende 29./30.06.2024 fand nach 24 Jahren, damals in Hellbrunn, in der Landeshauptstadt Salzburg wieder ein Stadtfest statt. Veranstaltet wurde das Fest in der Salzburger Altstadt von den 4 volkskulturellen Verbänden, Gauverband der Heimatvereinigungen, Bezirksverband der Schützen, Bezirksverband der Blasmusikkapellen und Bezirks-Chorverband, der Stadt Salzburg.
Die Hauptorganisation des Festes lang in den Händen des Bezirksmajors der Schützen der Stadt Salzburg, Gottfried Grömer, mit der tatkräftigen Unterstützung der Volkskultur-Referentin der Stadt Salzburg, Karin Schierhuber.
Der Samstag, 29.06.2024, stand ganz im Zeichen des 100-Jahre Jubiläums der Wiederaufführung des historischen Bindertanzes in Salzburg, der der Zunfttanz der Fassbinder, Schäffler, ist.
1924, im Zuge der Wiedergründung der Salzburger Dult wurde der Tanz, der bereits zurzeit Fürsterzbischof Kardinal Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg am 08.02.1677 erwähnt wird, nach längerer Pause wiederaufgeführt.
13 Schäffler-Gruppen aus Bayern feierten, bei fast tropischen Temperaturen, mit den Salzburger Bindertänzern, der einzigen solchen Gruppe Österreichs, dieses schöne Jubiläum mit Vorführungen auf den verschiedensten Plätzen der Altstadt. Am Nachmittag zogen die Binder- und Schäfflertanz Gruppen in einem Festzug ins Festzelt bei der Stieglbrauerei.
Bereits am Samstagmittag fand, in Anwesenheit der Obleute der 4 volkskulturellen Verbände der Stadt Salzburg, in der Stieglbrauerei die Eröffnung des Stadtfestes mit einem Lauffeuer, zu Ehren des Hausherrn der Stieglbrauerei, der Prangerstutzenschützen der Stadt Salzburg und der Bieranstich statt.
Der Sonntag, 30.06.2024, war dann der Tag der 4 volkskulturellen Verbände der Landeshauptstadt. An die 50 Gruppen der 4 Verbände, darunter alle 11 Schützenvereine der Stadt Salzburg sowie die Prangerschützen Anthering und den Historischen Prangerschützenverein St. Kolomann sowie Musikkapellen, Brauchtumsgruppen und Chöre aus dem Flachgau, Tennengau, Pongau, Lungau sowie auch aus Kärnten, nahmen daran teil. Gott sei Dank war an diesem Tag das Wetter verträglicher als am Samstag.
Angekündigt wurde der Beginn der sonntägigen Veranstaltung durch lautstarke Salutschüsse der Festungs-Prangerstutzen-Schützen von der Festung Hohensalzburg. Im UNI-Park Nonntal wurde von den teilnehmenden Abordnungen Aufstellung genommen, um im 1. Teil des Festzuges in den Salzburger Dom einzuziehen. Im Mittelgang, vor dem Altarraum nahm die Bürgergarde der Stadt Salzburg und die Bürgerlichen Trabantengarde aus St. Veit / Glan, zum Spalier Aufstellung. Die Uniform der Bürgerlichen Trabantengarde ist jene der Kaiserlichen Leibgarde. Das Recht, sie zu tragen, wurde 1880 durch Kaiser Franz Joseph I. an die Bürgerliche Trabantengarde verliehen. In Anwesenheit von zahlreichen Personen aus der Politik, Wissenschaft und dem österreichischen Bundesheer, wurde die Messe, die u.a. von der Militärmusik Salzburg musikalisch umrahmt wurde, von Erzbischof Dr. Franz Lackner mit Unterstützung vom Feldkuraten der „Rainer“ Diakon Mag. Andreas Weyringer, im vollbesetzten Dom gehalten. Vor den Festreden wurde die neue 1. Gauverbandsfahne der Heimatvereinigungen der Stadt Salzburg geweiht. Sie wurde von der Fahnenmutter, die damit lebenslange Schirmherrin der Fahne ist, Alessandra Kiener, den 2 Fahnenpatinnen Sylvia Taschler und Karin Schierhuber und unzähligen Fahnennagelspendern gestiftet.
Nach der Messe nahmen die Abordnungen zum 2. Teil des Festzuges, der mit div. Kutschen ergänzt wurde, in der Hofstallgasse Aufstellung. Ziel war das Festgelände in der Stieglbrauerei. Angeführt wurde der Festzug vom Bezirksmajor der Schützen der Stadt Salzburg Gottfried Grömer mit der Bezirksfahne der Schützen der Stadt Salzburg, der neuen Gauverbandfahne und der Postmusik Salzburg. Anschließend folgten die Kutschen mit den Ehrengästen, darunter auch eine 4-spännige alte Postkutsche. Den 1. Marschblock schloss das Reiterfähnlein der Bürgergarde der Stadt Salzburg, mit Bürgermeister Bernhard Auinger in Gardeuniform, hoch zu Ross, ab. In weiteren 7 Marschblöcken, angeführt von Musikkapellen, darunter auch das 1. Kärntner Trommlerkorps, das ein lautes Ausrufezeichen hinterließ, folgten die teilnehmenden Vereine. Den Abschluss des Festzuges bildete der „Fasslwagen“ der Stieglbrauerei mit seinen eingespannten Norika-Tigerschecken.
Nach Ankunft in der Stieglbrauerei schossen die Prangerschützen Liefering zu Ehren der Fahnenmutter, Fr. Alessandra Kiener, und der Trad.Verb. des k.u.k. IR No 59 „Erzherzog Rainer“ zu Ehren der Fahnenpatinnen, noch eine General-De-Charge. Anschließend traf man sich zum gemütlichen Ausklang im Festzelt.
Text und Foto:
Fldw.i.Tr. Ing. Karlheinz Mattern, Traditionsverband des k.u.k. IR No. 59 „Erzherzog Rainer“
Gottfried Grömer, Bez. Kdt. der Stadt Salzburg